das kirchspielLandecker-Dreienberg

Die Kirchengemeinde
am Dreienberg Friedewald

Der Bezirk der Ev. Kirchengemeinde am Dreienberg Friedewald umfasst neben dem nördlich gelegenen Friedewald die im Uhrzeigersinn um den Dreienberg - den nördlichsten Berg der Rhön - liegenden Ortsteile Lautenhausen, Hillartshausen und Motzfeld. Jeder der Ortsteile verfügt über eine eigene Kirche.
Als Hauptort beherbergt Friedewald das Pfarramt (mit Gemeinde- und Pfarrhaus), von dem aus eine Pfarrerin für die ganze Kirchengemeinde ihren Dienst versieht.

Die Kirche in Friedewald

Bereits vor 1302 stand in Friedewald eine Abtsburg, die 1302 als Lehen der Hersfelder Abtei an die Landgrafschaft Hessen übergeben wurde. (Die Äbte in Hersfeld zählten zu den Reichsfürsten, das heißt, sie konnten über eigenes Territorium verfügen und waren auf Reichstagen stimmberechtigt.)
Die Burg wurde vermutlich zur Kontrolle der Handelsstraße von Frankfurt nach Leipzig angelegt. 1472 wurde das alte Bauwerk durch die Wasserburg ersetzt. Diese wurde im dreißigjährigen Krieg mehrfach eingenommen und zerstört. Es ist anzunehmen, dass sich auch an der Stelle der im dreißigjährigem Krieg ebenfalls mehrfach zerstörten Kirche - Unterlagen existieren nicht mehr - eine Kirche befunden hat. Die jetzige Kirche wurde ab 1746 nach Plänen des Kasseler Landbaumeisters Giovanni Ghezzi zu einem großen Teil in Eigenleistung der Friedewalder Gemeinde erbaut.
Im Inneren befanden sich bis vor einem größerem Umbau in 1958 noch zwei dreiseitige Emporen, nun nur noch eine. Der Umbau war erforderlich geworden, da die Außenwände den Glockenturm nicht mehr tragen konnten.
Täglich um 7.40 Uhr, 11.55 Uhr und 17.55 Uhr ist aus dem Kirchturm ein von Anton Ringler 2003 gestiftetes Glockenspiel zu hören.

Die Kirche in Motzfeld

Die Kirche in Motzfeld wurde bereits ein paar Jahre zuvor in 1735 erbaut.

Die Kirche in Hillartshausen

Hillartshausen, zwischen Landecker und Dreienberg gelegen, ist der kleinste Ort der Kirchengemeinde Friedewald. Das im 15. Jahrhundert gegründete Dorf gehörte zum Amt Landeck der Reichsabtei Hersfeld. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Hillartshausen Teil der Vogtei Kreuzberg (dem heutigen Philippsthal). Kirchlich gehörte Hillartshausen lange Zeit bis zur Gebietsreform um 1972 zum damaligen Kirchspiel Hilmes.
Als die über 400 Jahre alte Kirche aus der Gründungszeit des Dorfes wegen Baufälligkeit nicht mehr genutzt werden durfte, trug man sich ab 1912 mit dem Gedanken, eine neue Kirche zu errichten. Aber erst nach dem ersten Weltkrieg wurde 1924 der Grundstein für die neue Kirche gelegt, die im Oktober 1925 dann eingeweiht werden konnte.

Schwarzweißfoto aus der Zeit nach der Errichtung des Kirchenneubaus

Das Foto zeigt die Innenansicht der Kirche kurz nach ihrer Fertigstellung. Die Rückwand des Altarraums zeigt hinter der aufgemalten Christusfigur ein Landschaftsbild mit dem Dorf Hillartshausen. Der Taufstein und die Altarplatte stammten aus der Vorgängerkirche.
Bei einer Innenrenovierung im Jahr 1963 wurden die Wandmalereien jedoch überstrichen. Auch die Altarplatte wurde ersetzt und steht nun im Vorraum der Kirche. Heute steht im Altarraum ein großes Kreuz, auf dem Bibelsprüche die Kreuzfläche ausfüllen.
Wer mehr über den Ort und die Kirche nachlesen möchte, kann dies in dem Buch »Hillartshausen, ein hessisches Dorf erlebt 500 Jahre Geschichte« aus dem Jahr 1992 tun.

Die Kirche in Lautenhausen

Lautenhausen ist zwar nicht der kleinste Ort der Kirchengemeinde Friedewald, verfügt aber über die kleinste und jüngste kirche.
Auch hier musste das alte Bethaus aus den Jahren 1713/1722 wegen Baufälligkeit 1962 abgerissen werden. An gleicher Stelle wurde auf den lang gehegten Wunsch der evangelischen Einwohner im September 1962 der Grundstein für die erste »eigene« Kirche gelegt. Im August 1964 wurde dann das »kleine schlichte« Gotteshaus seiner Bestimmung übergeben, wie damals die Hersfelder Zeitung berichtete.
Doch bei aller Schlichtheit hat auch diese Kirche etwas Buntes, nämlich die drei Rundfenster im Altarraum:

Display der drei Rundfenster der Kirche in Lautenhausen

Die Fenster wurden in Klebetechnik nach Entwürfen von Johannes Reinhold aus Kassel angefertigt. Das zentrale nach Osten gerichtete Fenster zeigt die Friedenstaube, und die beiden Fenster nach Norden und Süden zeigen Engel mit Posaunen. besonders schön wirken die Kirchenfenster natürlich bei Sonnenschein.